1.9 Nebennierenchirurgie
Die Nebenniere ist eine lebenswichtige, paarig angelegte Hormondrüse, welche der Niere am oberen Pol anliegt. Anatomisch besteht sie aus zwei Anteilen: dem Nebennierenmark und der Nebennierenrinde. Im Nebennierenmark werden die Hormone Adrenalin und Noradrenalin produziert. In der Rinde Aldosteron, Cortisol und Testosteron.
Eingriffe an der Nebenniere sind selten – entsprechend wichtig ist die Expertise des Chirurgen. Am häufigsten muss eine Nebenniere bei zufällig entdeckten Tumoren (>4cm) entfernt werden. Seltener kommen hormonaktive, gutartige Adenome vor, welche dann das jeweilige Hormon im Überschuss produzieren und die entsprechenden Symptome verursachen.
- Tumor des Nebennierenmark: Phäochromozytom, Paragangliom
- Tumor der aldosteronproduzierenden Zellen: Nebennierenrindenadenom, Morbus Conn
- Tumor der cortisolproduzierenden Zellen: Nebennierenrindenadenom, Cushing Syndrom
- Tumor der testosteronproduzierenden Zellen: adrenogenitales Syndrom, Maskulinisierung
Bei hormonell aktiven Tumoren ist die Diagnosestellung in den Händen eines erfahrenen Endokrinologen von höchster Wichtigkeit. Er koordiniert die bildgebenden und interventionell-radiologischen Verfahren anhand der von Ihm eingeleiteten hormonellen Labordiagnostik.
Die Adrenalektomie (Nebenierenentfernung) kann heute fast ausnahmslos laparoskopisch durchgeführt werden. An der Klinik zur Pyramide bevorzugen wir die Methode wie bei der Bauchspiegelung. Die kleinen Schnitte im Bauch sind mit deren einer laparoskopischen Gallenblasenentfernung vergleichbar – Spitalaufenhalt und Erholung nach der Operation sind dementsprechend kurz.