1.3 Operation

Pdf: Die Schilddrüse – Ein kleines aber wichtiges Organ

Wer operiert?
Operationen an den endokrinen Organen werden ausschliesslich durch Dr. med. Georg Wille, FMH Chirurgie, EBSQ Endokrine Chirurgie durchgeführt. EBSQ steht für European Board of Surgery Qualification. Dieser Subtitel erfordert eine spezialisierte Ausbildung im Bereich der Schilddrüsen-, Nebenschilddrüsen-, und Nebenierenchirurgie. Zur Erlangung eines EBSQ Titels ist eine mehrjährige endokrin-chirurgische operative Tätigkeit und der Nachweis hoher Fallzahlen in der endokrinen Chirurgie Voraussetzung. Der Titelträger muss seine Fähigkeiten an einer hochspezialisierten Klinik mit entsprechender Expertise erworben haben. Dr. med. Georg Wille hat diese im Rahmen eines klinischen Fellowships an der renommierten Universitätsklinik Pisa (I) unter Leitung von Prof. Paolo Miccoli absolvieren können.

Durch diese Weiterbildung im nahen Ausland konnte Dr. Wille die an der Universität Pisa entwickelten minimal invasiven Verfahren der Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie erlernen (vgl. Minimal invasive videoassistierte Thyreoidektomie = MIVAT und Minimal invasive video-assistierte Parathyreoidektomie= MIVAP)

Wie wird operiert?
Kleine operationspflichtige Knoten in der Schilddrüse sind insbesondere bei jungen Frauen häufig. Daher werden auch die kosmetischen Resultate in die Entscheidung, wie operiert wird, einfliessen. Zusätzlich zu den gebräuchlichen Operationen an der Schild- und Nebenschilddrüse, werden minimal-invasive chirurgische Verfahren angeboten. Diese zielen darauf ab, ein möglichst schönes kosmetisches Resultat zu erreichen. Dies ist umso wichtiger, da sehr viele Frauen an der Schilddrüse operiert werden müssen und der Schnitt in einem Körperbereich zu liegen kommt, der nicht durch die Kleidung verdeckt wird. Minimal invasive videoassistierte Thyreoidektomie (MIVAT) oder Minimal-invasive videoassistierte Parathyreoidektomie (MIVAP) sind Operationsverfahren, welche in vielen Fällen erlauben, den Schnitt am Hals auf 1.5 bis 3cm zu reduzieren. Diese Operationen werden durch eine Kamera unterstützt, welche das Operationsfeld um ein vielfaches vergrössert und damit auch hilft, wichtige Strukturen wie den Stimmbandnerv und die Nebenschilddrüsen sicher zu identifizieren.

Bei grossen Kröpfen oder beim fortgeschrittenenem Schilddrüsenkrebs ist ein konventioneller Hautschnitt am Hals unumgänglich. Der Hautschnitt wird dann in eine natürliche Hautfalte des Halses platziert und ist nach einigen Monaten praktisch unsichtbar. Der Schnitt wird auf die kleinstmögliche Grösse reduziert.

Was geschieht vor der OP?
Die Operation erfolgt am Eintrittstag. In diesen Fällen ist eine ambulante Besprechung der Narkose notwendig. Eine Stimmbandspiegelung wird für die Patientinnen und Patienten organisiert. Diese erfolgt bei einem niedergelassenen Hals-Nasen-Ohren Arzt in der Nähe des Wohnortes. Die Operationen an der Schilddrüse werden mit einer Vollnarkose durchgeführt und bedingen einen Spitalaufenthalt von zwei bis drei Tagen.

Ablauf nach der Operation
Nach Hemithyreoidektomien (Entfernung einer Schilddrüsenhälfte) kann das Spital ein oder zwei Tage nach Operation verlassen werden. Nach Thyreoidektomien (Entfernung der ganzen Schilddrüse) dauert der Aufenthalt häufig zwei bis drei Tage.

Was geschieht nach der Entlassung?
Bei Fragen nach der Entlassung können Patientinnen und Patienten den Operateur telefonisch jederzeit erreichen. Eine Wundkontrolle beim Operateur ist einige Tage nach Spitalaustritt üblich. Hierbei wird der Patient auch über den Histologiebefund (Gewebeuntersuchung unter dem Mikroskop) informiert. Nach sechs Wochen wird die Schilddrüsenfunktion der verbliebenen Schilddrüsenhälfte und die Dosierung des Hormonersatzmedikaments überprüft.